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Erlebnisbericht einer Wetterhexe
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So, nun versuche ich mal den Bericht zu schreiben, wie ich mit den Regentropfen rede. Ich hoffe, ich langweile euch nicht zu sehr damit.
Ich fragte wie ich sie nennen solle und sie erklärten mir, sie seien die kleinen Brüder und Schwestern, die für Leben auf unserer Erde sorgen und waren deshalb sehr erstaunt, dass ich so unwillig war, sie erfüllten doch nur ihre Aufgabe, ohne die wir nicht existieren konnten. Ich versuchte ihnen dann ein sehr plastisches Bild vom Markt zu visualisieren, mit fröhlichen Menschen im Sonnenschein und im Gegensatz dazu, wenn es regnete. Ich erklärte ihnen, dass uns sehr wohl bewusst sei, dass sie ihre Aufgabe erfüllen müssen, dass es aber manchmal für uns Menschen der falsche Zeitpunkt ist, denn manche Sachen sind einfach schöner ohne Regen. Dafür zeigten sie grosses Verständnis aber sie meinten, dass sie das nie beurteilen können ob sie nun willkommen seien oder nicht und ausserdem müsse es nun mal überall Regen geben, so sei halt die Natur. Ich fragte sie, ob es denn möglich sei dieses Feld in den nächsten 2 Tagen zu verschonen, das sie eventuell mit den anderen Brüdern und Schwestern tauschen könnten, die am Dienstag auf der anderen Seite des Ortes regnen sollten. Ich war erstaunt, wie freudig und schnell auf diesen Vorschlag die Zustimmung von ihnen kam. Was soll ich weiter zu dem Wochenende erzählen? Es hat nicht mehr geregnet, wir konnten sogar am Montag gemütlich und trocken abbauen und einpacken. Seither habe ich einige Male Kontakt aufgenommen mit den kleinen und um Trockenheit gebeten, wenn ich in der Nacht Ausliefern fahren musste. Naja, das erste mal hat es recht gut geklappt, ich hatte jedoch vergessen zu erwähnen, dass wir auch das Auto zweimal beladen mussten, das taten wir an dem Tag in strömenden Regen, das Ausliefern ging total ohne Regen. Den zweiten Abend fuhren wir in einem Totalwolkenbruch zurück zur Firma, aber solche Kleinigkeiten bekomme ich allmählich in Griff. Offensichtlich nehmen sie meine Bitten sehr wörtlich. ggg Jedesmal, wenn ich sie bitte mich zu verschonen, mache ich später ein kleines Dankesritual. Sie lieben Rosenblätter in jeder Farbe, kleine getrommelte Bergkristalle, weil sie ihnen so ähnlich sehen und alles was blau und grün ist. Deshalb zünde ich dann eine Kerze für sie an (blau oder grün ) lege die Rosenblätter in einem geschlossenen Kreis drum herum und in den Kreis kommt noch die Räucherung, verschiedene Steine in grün und blau, einen blauen Glasstern und was mir sonst noch in den Sinn kommt. Ich danke den kleinen Brüdern und Schwestern für ihre Freundlichkeit und meditiere eine Weile. Dann sammle ich die Rosenblätter ein und lege sie in eine Holzschatulle, zusammen mit den Steinen und dem Stern. Wenn ich dann zu unserer Quelle fahre, um Trinkwasser zu holen, nehme ich meine Utensilien mit und zünde dort an der Quelle die Kerze und Räucherstäbchen an und übergebe dem sprudelnden Wasser der Quelle die Rosenblätter, manchmal auch einen kleinen Bergkristall. Es ist wesentlich angenehmer, und schöner, sich so mit unsern kleinen Brüdern und Schwestern zu unterhalten und zu einigen, als das Wolken verschieben bisher hat es recht gut funktioniert, auch als wir als Besucher in Hirschhorn auf dem Mittelaltermarkt waren, es war zuerst schönes Wetter, nur ein paar Wölkchen am Himmel. Gegen Abend, wir sassen gemütlich am Rande des Turnierplatzes und wollten uns die abendliche Feuershow und den Tanz der Hirschhorner Hexen ansehen,(das ist dort immer der grandiose Abschluss des Marktes) als es plötzlich anfing zu tröpfeln. Ohne nachzudenken sagt ich zu meiner Begleiterin: Verflixt noch mal, ich habe nicht aufs Wetter geachtet, ich möchte doch die Feuershow gemütlich und trocken sehen, da werd ich wohl wieder Wolken schieben müssen. Eine Frau am Tisch hat es gehört, sie war sehr new age esoterisch gekleidet. Heimlich, dass ich es nicht mitbekam fragte sie dann meine Begleiterin, ob das wirklich funktioniere. Die meinte nur, Es hat doch wieder aufgehört zu regnen oder nicht? Die Frau wusste nicht, wie sie sich verhalten sollte und starrte mich nur noch an, vermied aber ab sofort jeden Blickkontakt. Am letzten Wochenende waren wir mit unserem Verkaufsstand wieder auf einem Mittelaltermarkt, diesmal in Calw, Ortsteil Hirsau in der alten Klosterruine. Es war herrlich und alle wunderteten sich, dass das gesamte Markttreiben ohne Regen stattfand, obwohl absolut schlechtes Wetterfür die Region angesagt war. Nun, ich möchte nicht alle Lorbeeren ernten, denn ich traf dort auf eine andere Wetterhexe, die unabhängig von mir um ein regenfreies Wochenende gebeten hatte. Wir machten beide jedoch den gleichen Fehler: Wir baten um ein regenfreies Marktgeschehen, an die Nächte haben wir beide nicht gedacht und wie ich schon sagte, unsere kleinen Brüder und Schwestern nehmen unsere Bitten sehr wörtlich. Übrigens, sie lassen mich manchmal sehr genau wissen, was sie beim anschliesenden Ritual gerne haben wollen. Dadurch entstand während des letzten Marktes eine ganz neue Räuchermischung, sie sagten mir welche Kräuter und Harze in der Räucherung sein sollten. Als ich sie fertig hatte, machte ich gegen Abend ein kleines Ritual damit, alle um uns herum fanden den Duft sehr angenehm. Ich nannte diese Mischung "schönes Wetter" und nahm sie in unser Sortiment auf. So, das wars bis jetzt, bin gespannt wie das weitergeht. Jedenfalls geschah es nun schon zu oft, als dass man von Einbildung und/oder Zufall sprechen könnte. Licht und Liebe LAra
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